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worldwebforum: Erfolgsfaktor Unternehmenskultur

Am 10. März fand in Zürich das worldwebforum 2015 zum Thema «Digitale Transformation & Leadership» statt. Internationale Experten diskutierten mit über 500 Teilnehmern die Auswirkungen technologischer Innovation. Ein zentrales Thema war die Bedeutung der Unternehmenskultur im digitalen Zeitalter.

Von: Anian Stäbler   Teilen  

Anian Stäbler

Anian Stäbler ist Head of Marketing der beecom AG und seit 2013 Mitglied des Organisationskomitees des worldwebforums.

Apple-Mitbegründer Steve Wozniak am worldwebforum

Apple-Mitbegründer Steve Wozniak (Mitte) war einer der hochkarätigen Speaker des worldwebforums.

Mit dem Thema «Digitale Transformation & Leadership» widmete sich das worldwebforum 2015 einer der grössten Herausforderungen im modernen Unternehmensalltag. Digitale Transformation behandelt den grundlegenden Wandel von Strategie, Struktur, Kultur eines Unternehmens durch den Einsatz digitaler Medien sowie des Internets.

Dass der digitale Wandel allgemeine Gültigkeit und Relevanz besitzt, verdeutlichte Dr. Erich Joachimsthaler, CEO der Strategieberatung Vivaldi Partners. Unter dem Stichwort «Digitaler Darwinismus» definierte Joachimsthaler die Risiken, die entstehen, wenn Unternehmen mit dem immer schneller werdenden technologischen Fortschritt nicht mithalten können. Die Unternehmenskultur stellt dabei häufig ein Hindernis für die erfolgreiche digitale Transformation dar. Durch flexible Strukturen und die Förderung autonomer Entscheidungsfindung der einzelnen Mitarbeitenden kann jedoch die erforderliche Anpassungsfähigkeit erreicht werden. Wichtig ist, dass es auch im digitalen Zeitalter nicht nur um Technologie, sondern um die Menschen geht.

Nicht alles muss perfekt sein

Ibrahim Bashir, Director of Engineering bei Twitter, griff die Bedeutung von Mitarbeitenden für die Kultur auf. Bashir zufolge benötigt ein erfolgreiches Team die folgenden zwei Komponenten: Ambitionen und Diversifikation. Ambitionen im Team werden sowohl durch eine inspirierende Zukunftsperspektive gefördert, aber auch durch Mitarbeitende, welche die Fähigkeit und die Bereitschaft besitzen, Projekte voranzutreiben und anderen Teammitglieder mitzureissen. Diversifizierte Teams sind zudem besser in der Lage, erfolgreiche und neue Lösungen zu finden. Aber auch ambitionierte und diversifizierte Teams können scheitern. Bashir betont, dass der Umgang mit Fehlern ein wichtiger Bestandteil der Kultur sein sollte. Grundsätzlich kann Scheitern eine positive Erfahrung sein, wenn man aus den Fehlern lernt. Im Gegenzug sei es wichtig, nicht in einen Perfektionswahn zu verfallen: ein Produkt muss nicht perfekt sein, solange es brauchbar ist. Eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ansatzes darf nicht ausschliesslich von der Unternehmensführung kommen, sondern muss auch von den Mitarbeitern getragen werden. Schliesslich kommt die Kultur einer Firma von innen, ist fest verankert und definiert nachhaltig das Unternehmen.

Transparenz fördert Zusammenhalt

Jay Simons, Präsident der Software-Schmiede Atlassian, widmete sich beim worldwebforum der Kultur in Innovationsunternehmen. So braucht eine erfolgreiche Kultur prägende Führungsfiguren, gute Tools und ausreichend Zeit. Heute wird von jedem Angestellten aktives Mitdenken erwartet. Aber wie kann man seine Mitarbeitenden dazu motivieren? Am besten, indem man Ihnen Zeit gibt, um ihren eigenen Ideen nachzugehen. In der Praxis führen eigene Projekte zu einem erhöhten Fokus auf die normale Arbeit und als Nebenprodukt zu neuen Ideen sowie glücklichen Mitarbeitenden. Ein weiteres Kriterium einer guten Unternehmenskultur ist ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Simons betont dabei die Bedeutung von Transparenz: Offene Kommunikation der Unternehmenswerte, aber auch die Publikation und Diskussion von Entscheidungen, Errungenschaften oder Versagen hilft die Idee des Miteinanders im Bewusstsein des einzelnen Mitarbeitenden zu verankern. Der Aufwand zahlt sich aus: Denn Produkte kommen und gehen, aber die Kultur, die bleibt.

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