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Work-Life-Balance: Freizeit geht über Karriere
Die Schweizer sind für ihre Arbeitsmoral berüchtigt. Dennoch stehen Arbeit und Karriere für die meisten Schweizer offenbar nicht an erster Stelle. Dies zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie der JobCloud AG, die im März 2016 in Zusammenarbeit mit dem Link Institut durchgeführt wurde: 78 Prozent der Befragten würden eine gute Work-Life-Balance einer hohen Position im Unternehmen vorziehen.
Für die Studie wurden 1486 Personen im Alter zwischen 16 und 60 Jahren bei der aktiven und passiven Stellensuche befragt. Nur 43 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass die Karriere für sie sehr wichtig sei. Dabei scheint das persönliche Fortkommen den Westschweizern mehr am Herzen zu liegen als den Deutschschweizern: Während 52 Prozent der Westschweizer der Karriere einen hohen Stellenwert zumessen, sind es in der Deutschschweiz lediglich 40 Prozent.
Schweizer Arbeitnehmer sind treu
Darüber hinaus zeigt die Arbeitsmarktstudie, dass die meisten Schweizer Arbeitnehmer sehr loyal sind. Stimmt die Chemie, können sich 89 Prozent der Befragten gut vorstellen, mehr als fünf Jahre beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben. Selbst die jüngere Generation zwischen 16 und 24 Jahren sieht kein Problem darin (81 Prozent). Damit widerlegt die Studie ein stückweit den Trend zu immer kurzlebigeren Arbeitsverhältnissen.
Im Hinblick auf die Verteilung der Jobsuchenden gibt es in der Deutschschweiz insgesamt mehr aktive und passive Stellensuchende: 41 Prozent gegenüber 36 Prozent in der Romandie. Die Westschweizer sind dabei aber aktiver: In den letzten 12 Monaten haben sich 45 Prozent von ihnen auf eine Stelle beworben. In der Deutschschweiz waren es nur 38 Prozent. Im gleichen Zeitraum haben die Romands durchschnittlich 28 Bewerbungen verschickt, während es die Deutschschweizer auf lediglich 15 pro Kopf bringen. Insgesamt ist zu beobachten, dass sich ältere Jobsuchende häufiger beworben haben als jüngere.
Beliebtester Kanal für die Jobsuche sind gemäss der Arbeitsmarktstudie Online-Jobportale mit einem Anteil 65 Prozent. Das ist ein Plus von 2 Prozent gegenüber der vorjährigen Studie. An zweiter Stelle stehen Firmenwebsites mit 53 Prozent, demselben Wert wie im Vorjahr. Inserate in Zeitungen und Zeitschriften werden jedes Jahr weniger für die Stellensuche genutzt. Soziale Netzwerke spielen mit 21 Prozent nach wie vor eine eher untergeordnete Rolle bei der Suche nach dem Traumjob.