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Kolumne personalSCHWEIZ Mai 2024

Vergesst die KI-Jagd: Was Teams wirklich brauchen

Jeden Monat werfen in unserer Kolumne Persönlichkeiten aus der HR- und der Wirtschaftswelt einen Blick auf aktuelle Themen und Entwicklungen. Diesen Monat schreibt Chris Beyeler, Präsident von KImpact, dem Verband für künstliche Intelligenz, über KI als Meta-Skill.

Von: Chris Beyeler   Teilen  

Chris Beyeler

Chris Beyeler ist Präsident von KImpact, dem Verband für künstliche Intelligenz. Der Verband bietet eine Plattform zum Austausch über Ausbildungsqualität und Best Practices auf www.kimpact.ch

Vergesst die KI-Jagd

Es gibt bis anhin wenige bis keine Fachkräfte, die sowohl in der Informatik als auch in den spezifischen Anwendungsbereichen von künstlicher Intelligenz (KI) versiert sind. Obwohl KI bereits eine wesentliche Rolle in unseren Smartphones und vielen Computeranwendungen spielt. Technisch versierte IT-Fachpersonen sind in der Lage, ein Large Language Model im Unternehmen aufzusetzen, aber zum prompten braucht es das Know-how von Marketing-Spezialist*innen, Fotograf* innen, Designer*innen, Datenanalyst*innen und anderen Fachleuten. 

Künstliche Intelligenz ist ein Meta-Skill. Ähnlich wie beim Aufkommen von Social Media, das zunächst von spezialisierten Teams betreut wurde, erleben wir heute eine Demokratisierung der KI-Technologien. Jedoch benötigen wir für die effektive Nutzung von KI-Tools breit gefächerte Kompetenzen – das Prinzip «Shit in, Shit out» verdeutlicht, dass ohne qualitativ hochwertige Eingaben auch keine guten Ergebnisse zu erwarten sind.

Die Einführung und Nutzung von KI sollte weniger als technologische Herausforderung und mehr als transformative Kraft betrachtet werden. Wer erfolgreiche KI im Unternehmen einsetzen will, setzt nicht nur auf Technologien, sondern auch auf ein tiefes Verständnis dafür, wie diese die Arbeitsweise und das Angebot eines Unternehmens revolutionieren können. Die Faszination für Tools wie ChatGPT zeigt das Potenzial von KI, alltägliche Aufgaben zu übernehmen und zu optimieren. Um den «Halluzinationen» des Chatbots entgegenzuwirken, ist eine sorgfältige Prüfung und Anpassung durch Menschenhand aber (noch) zwingend. 

Wie Excel, das sich als Standardwerkzeug im Geschäftsalltag etabliert hat, wird KI eine zentrale Rolle in der Zukunft der Arbeit spielen. Um zu verhindern, dass KI-Technologien ähnlich suboptimal genutzt werden wie das besagte Tabellenkalkulationsprogramm, ist eine Investition in Ausbildung und praktische Erfahrung entscheidend. Probiert und lernt jetzt, anstatt zu regulieren oder zu verbieten! Der Verband KImpact bietet eine Plattform zum Austausch über Ausbildungsqualität und Best Practices.

Diese Kolumne ist in der Ausgabe Mai 2024 von personalSCHWEIZ erschienen.

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