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Resilienz: Software-Update für den Menschen
Kann der technologische Fortschritt mangelnde Intelligenz bei Mitarbeitern ausgleichen?
Kürzlich bemerkte eine Gehirnforscherin, dass sie vergesslicher wurde. Sie hatte rund um die Uhr viel zu tun, war kerngesund und mit 32 Jahren hoch motiviert. Trotzdem plagten sie immer mehr Erinnerungslücken. Also hat sie ihr Gehirn einem Scan unterzogen. Das Resultat war schockierend: Wichtige Gehirnzellen waren abgestorben – ihr Gehirn war geschrumpft. Die logische Schlussfolgerung nach einer kurzen Reflexion: Stress macht dumm. Und wenn Sie klug sind, sind Sie jetzt alarmiert!
Zeitdruck, Change, der Umgang mit künstlicher Intelligenz: Das moderne Arbeitsleben ist voller Stressoren. Leider ist Stress im Arbeitsleben zur Normalität geworden. Wie der erste Herzinfarkt oder ein ordentliches Burn-out gehört er in den Lebenslauf motivierter Führungskräfte.
Übrigens geben die meisten Führungskräfte an, bestens mit dem Druck zurechtzukommen. Jedoch leiden sie zunehmend darunter, dass sie abends nicht schlafen können, weil die Abgrenzung fehlt – eine klassische Fehleinschätzung. Hinweis: Wer gut mit dem Druck zurechtkommt, lässt die Arbeit im Büro und schläft sorglos wie ein Baby.
Stress gehört zu jenen Emotionen, die aus einer konstanten Überforderung entstehen. Da sich dies nicht immer vermeiden lässt, wird der kluge Umgang mit Emotionen und Stressoren umso wichtiger – keine Nice-to-have-Kompetenz, sondern eine Schlüsselkompetenz, die alle beherrschen sollten. Bereits eine 5-Minuten-Pause, raus aus dem Büro, eine kurze Meditation oder etwas frische Luft helfen, den Stress zu reduzieren.
Die Stichworte dazu sind Achtsamkeit, Mindfullness und Gelassenheit. So wie der Umgang mit Computern und neuer Software eine Schulung benötigt, will auch die Selbstwirksamkeit für eine starke Gelassenheit gelernt sein. Darum plädiere ich für ein Software-Update bei Führungskräften und Mitarbeitern. Wer heute in Gelassenheit und Resilienz investiert, wird in der Zukunft nicht nur moderne Technologie, sondern auch kluge Mitarbeiter haben, die sie bedienen können.
Diese Kolumne ist in der Ausgabe April 2024 von personalSCHWEIZ erschienen.