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New Work: Warum Zuhören bei Remote Work immer wichtiger wird
«Du bist noch auf stumm.» – Ein Satz, der sich in den letzten Jahren fest in unser Gedächtnis gebrannt hat. Dabei geht es nicht nur um das tatsächliche «Hören», sondern auch um das sinngemässe.
Das Aufkommen neuer Kommunikationskanäle und -tools hat nämlich vor allem eins gezeigt: Die zwischenmenschliche Kommunikation ist auf der Strecke geblieben. Zugegeben: Das Homeoffice brachte uns die Freiheit, in Jogginghosen an Meetings teilzunehmen. Homeoffice hat uns aber auch zu emotionalen Gefangenen in unserem eigenen Zuhause gemacht. Der Philosoph und New-Work- Spezialist Hans Rusinek fasst es schön zusammen: Produktivität darf nicht die Summe der Zoom-Meetings darstellen.
Es gibt also keinen Grund, stolz drauf zu sein, wenn wir an einem Tag zwar 17 Zoom-Calls absolviert, aber nicht über ein einziges echtes Problem nachgedacht haben. Das ist schlicht und einfach «fake work», es macht uns depressiv, unglücklich und leer. Wie können wir also das echte empathische Zuhören in der virtuellen Arbeitsumgebung verbessern und damit unser Wohlbefinden auch im Zeitalter von New Work steigern? Drei Vorschläge:
Fokus: Es ist auch für mich verlockend, während Onlinemeetings noch schnell eine E-Mail zu beantworten. Das ist nicht fair. Daher versuchen Sie, alle anderen Tätigkeiten ruhen zu lassen und präsent zu sein.
Sinnvolle Calls: Viele unserer virtuellen Meetings sind überflüssig und zu lang. Überlegen Sie sich Alternativen. Geht es auch in einer E-Mail? Können die Informationen/Traktanden so aufbereitet werden, dass der Call auf 15 produktive, entscheidungsfreudige Minuten reduziert wird?
Persönliche Note: Beginnen Sie die virtuelle Sitzung mit einem Check-in. Ohne zu sehr ins Private zu driften, schaffen diese drei Sätze eine persönliche Verbindung, erhöhen die Aufmerksamkeit und fördern das Wohlbefinden und die Produktivität.
Fazit: Wir mögen uns technisch allmählich an Remote-Arbeiten gewöhnt haben. Das darf aber nicht bedeuten, dass wir emotional «auf stumm» schalten. Zwischenmenschliche Kommunikation lebt von Empathie und Aufmerksamkeit – Qualitäten, die wir in der neuen Arbeitswelt bewusst pflegen müssen.
Diese Kolumne ist in der Ausgabe Oktober 2024 von personalSCHWEIZ erschienen.