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Neue Studie zu internationalen Mitarbeitenden: Kaum Unterstützung vom Arbeitgeber
In der Schweiz setzt man auch künftig auf Rekrutierung aus dem Ausland. Um den Kampf um die besten Talente zu gewinnen, müssen Firmen mehr Unterstützung bieten.
Unzufrieden mit «weichen» Faktoren
Die florierende Wirtschaft lockt Fach- und Führungskräfte: Von ca. 1000 befragten Expats in der Schweiz betrachteten 61 Prozent das Wirtschaftsklima schon vor dem Umzug als Vorteil, und 93 Prozent bewerten es positiv. Auch beim Lebensstandard liegt das Land vorne (Platz 9 von 68).
Bei «weichen» Faktoren — wie Eingewöhnung, Freundschaft und Kulturschock — zeigt sich die Kehrseite der Medaille. Während in die Schweiz entsandte Mitarbeitende mit ihrem Leben zufrieden sind (84% positive Antworten), fällt dieser Wert bei internationalen Fachkräften, die von Firmen in der Schweiz angeworben wurden oder dort selbst eine Stelle gefunden haben, nur durchschnittlich aus (72% vs. 71% weltweit). Dies birgt das Risiko, dass sich qualifizierte Kräfte für einen anderen Standort oder Rückkehr in die Heimat entscheiden. Wer die Personalfluktuation geringhalten will, muss hier ansetzen.
Was Expats wirklich wollen
Welche Unterstützung wünschen sich internationale Mitarbeitende? Auch hierzu liegen Erkenntnisse vor. Die obigen Daten stammen alle aus der Expat Insider-Studie bzw. deren Ergänzung Expat Insider Business Edition Country Focus. Letztere konzentriert sich auf entsandte Mitarbeitende, internationale Fachkräfte und deren Lebenspartner in neun Ländern (u.a. der Schweiz). Sie soll Fachkräften im Personalwesen und Global Mobility Management helfen, den Erfolg von Auslandsentsendungen zu sichern und die Mitarbeiterbindung zu erhöhen.
Zwischen internationalen Fach- und Führungskräften sowie entsandten Mitarbeitenden in der Schweiz bestehen oft große Unterschiede. Obwohl es auch bei Auslandsentsendungen Nachholbedarf gibt, werden diese Expats meist besser unterstützt. Personalabteilungen für internationales Recruiting können vom Global Mobility Management lernen. Sie sollten praktische Hilfe beim Umzug bieten, bei der Eingewöhnung helfen und den sozialen Bereich nicht ausklammern.
Expat-Typen im Vergleich
Während 87 Prozent der in die Schweiz entsandten Mitarbeitenden beim Umzug geholfen wurde, profitierten nur 41 Prozent der internationalen Fachkräfte davon. Der Trend setzt sich bei Pauschbeträgen für die Umzugskosten (75% vs. 41%) und Infos zum Leben vor Ort (57% vs. 37%) fort. Lediglich Sprachunterricht spielt bei Arbeitgeberleistungen in der Schweiz eine Rolle: Ganze 40 Prozent der internationalen Fachkräfte bekamen diese geboten (vs. 27% weltweit). Allerdings ist der Anteil unter den entsandten Mitarbeitenden noch höher (56% vs. 37% weltweit).
Es fehlen persönliche Kontakte
Zudem bieten Arbeitgeber in der Schweiz internationalen Fachkräften selten persönliche Unterstützung, wie interkulturelles Training, Networking-Angebote, soziale Kontaktpflege oder die Mitgliedschaft in einem Expat-Netzwerk wie InterNations. Diese Umfrageergebnisse liegen alle unter dem globalen Durchschnitt. So nahmen nur zwölf Prozent der internationalen Fachkräfte in der Schweiz an einem interkulturellen Training teil, aber 51 Prozent hätten sich dies gewünscht; weitere zehn Prozent hatten Zugang zu Networking-Angeboten, während zwei Drittel (67%) Interesse daran gehabt hätten.
Auch kleine und mittelständische Unternehmen können kreativ werden, denn der Einsatz lohnt sich: Mitarbeitende, denen bei Umzug und Integration geholfen wird, gewöhnen sich schneller ein und sind zufriedener. Davon profitieren auch die Firmen. Neben der Stärkung des internationalen Arbeitgeberprofils winken höhere Produktivität und niedrigere Personalfluktuation.
Mehr Infos: https://business.internations.org/
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