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Mitarbeitendenmotivation: Engagement verbessern

Mitarbeitende sind für Firmen eine der wertvollsten «Ressourcen» überhaupt und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Die grosse Herausforderung für Unternehmen besteht heutzutage mehr denn je darin, qualifizierte Mitarbeitende zu finden und zu halten. Dabei gilt analog zum Verkauf: Es ist teurer, einen neuen Mitarbeitenden einzustellen, als einen jetzigen zu halten. Schweizer Arbeitgeber verlieren durch die im internationalen Vergleich hohe Fluktuation darum jedes Jahr viel Zeit und Geld (Quellen: KMU Portal & Kelly Global Workforce Index).
Arbeitgeberattraktivitätsfaktoren
Neue Studien zeigen, dass nicht nur der Lohn der Hauptgrund für einen Jobwechsel ist, sondern sogenannte «weiche» Faktoren ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Eine Umfrage von GfK zeigt, dass ein schlechtes Arbeitsklima mit 53 Prozent direkt nach einer schlechten Bezahlung mit 61 Prozent einer der zwei wichtigsten Gründe für einen Jobwechsel ist.
Eine weitere Studie, von Kelly Services, untersucht die Faktoren für Arbeitgeberattraktivität genauer: Das wohl interessanteste Ergebnis ist, dass Arbeitnehmende sogar bereit sind, einen geringeren Lohn zu akzeptieren, wenn sie dafür die Möglichkeit bekommen, neue Fähigkeiten zu lernen (57 Prozent), eine bessere Work-Life-Balance zu besitzen (52 Prozent), flexiblere Arbeitsbedingungen zu haben (36 Prozent) oder einer sozial sinnvollen Arbeit nachzugehen (29 Prozent).
Produktivität und Profitabilität
Es reicht allerdings nicht aus, Mitarbeitende zu halten, wenn diese unzufrieden sind und lediglich «Dienst nach Vorschrift» leisten. Zwischen engagierten und nicht engagierten Mitarbeitenden gibt es grosse Unterschiede in der Arbeitsleistung, wie eine Studie von Gallup zeigt: Die Unternehmen mit den 25 Prozent besten Ergebnissen beim Mitarbeiterengagement haben insgesamt eine deutlich höhere Produktivität (21 Prozent), Profitabilität (22 Prozent), bessere Kundenbewertungen (10 Prozent), weniger Absenzen (37 Prozent) sowie auch weniger Abwanderung (25–65 Prozent) als die Firmen mit den 25 Prozent niedrigsten Engagement-Werten.
Spielerisches Engagement mit Sinn
Es lohnt sich also, in die Zufriedenheit und das Engagement von Mitarbeitenden zu investieren. Massnahmen für mehr Mitarbeiterengagement sind jedoch oft nicht einfach zu implementieren und erfordern Zeit und Fingerspitzengefühl. Häufig fehlen auch die internen Ressourcen, um diese Themen anzupacken und eine langfristige Verbesserung zu bewirken. Aus diesem Grund hat das Start-up WeAct vor drei Jahren die schweizweite «We Act Challenge» ins Leben gerufen. Der digitale Teamwettbewerb hilft Firmen – mit relativ geringem Aufwand –, gleichzeitig etwas für den Teamzusammenhalt, die Mitarbeitendengesundheit sowie das soziale Engagement zu unternehmen und somit das Mitarbeitendenengagement zu verbessern.
Die «We Act Challenge» ist ein jährlicher Teamwettbewerb, der jeweils drei Wochen lang im September stattfindet. Für die kommende Challenge steht das Thema «Ressourcen» im Vordergrund. Dabei lernen Arbeitnehmende, mit den zur Verfügung stehenden natürlichen und persönlichen Ressourcen nachhaltig umzugehen. Ob Stehmeetings, Carsharing, Treppenlaufen oder Recycling, es sind die kleinen Dinge des Alltags, die in der Summe Grosses bewirken. Via Smartphone oder Computer können die Teilnehmenden Aktionen auswählen und Punkte für ihr Team sammeln. Am Ende des Wettbewerbs gibt es für die Teilnehmenden Preise zu gewinnen und Zertifikate für die Unternehmen.
Positive Wirkung
Über 450 Teilnehmende haben allein im letzten Jahr bei der «We Act Challenge» mitgemacht. Darunter auch namhafte Firmen wie Emmi, Givaudan, Sensirion und Verwaltungen wie die Stadt Wil. Die Teilnehmenden berichten von gesteigertem Wohlbefinden und besserem Teamzusammenhalt. Zudem konnten während drei Wochen mit über 50 000 durchgeführten Aktionen insgesamt 7 Tonnen CO2 eingespart werden. Ausserdem kompensiert die South Pole Gruppe als Hauptsponsor 2017 für jede gemachte Aktion zusätzliche 5kg CO2.
Die We Act Challenge 2017 wird vom Schweizer Start-up WeAct durchgeführt. Seit über fünf Jahren organisiert das ETH-Spinoff spielerische, skalierbare und massgeschneiderte Mitarbeitendenprogramme, um nachhaltige Veränderungen in Organisationen zu verankern. Zu den Kunden von WeAct zählen unter anderem IKEA Schweiz, Swisscom, Kuoni und ewz.
Die schweizweite We Act Challenge wird in einer mehrjährigen Partnerschaft durch Engagement Migros unterstützt. Der Förderfonds Engagement Migros ermöglicht Pionierprojekte im gesellschaftlichen Wandel, die neue Wege beschreiten und zukunftsgerichtete Lösungen erproben. Der wirkungsorientierte Förderansatz verbindet finanzielle Unterstützung mit coachingartigen Leistungen im Pionierlab. Engagement Migros wird von den Unternehmen der Migros-Gruppe mit jährlich circa zehn Millionen Franken ermöglicht und ergänzt seit 2012 das Migros-Kulturprozent.