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Integritätsstatistik 2023: Aequivalent veröffentlicht neue Statistik

Yverdon-les-Bains & Bern - Die jährliche Integritätsstatistik für das Jahr 2023 ist verfügbar und basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von fast 4000 Mitarbeiterdossiers. Die Studie beleuchtet die wichtigsten Trends und entscheidenden Fragen zur Integrität von Bewerbern und Mitarbeitern in verschiedenen Branchen. Diese Daten, die aus den Hintergrundüberprüfungen («Background Checks») unserer digitalen Plattform stammen, liefern einen detaillierten Überblick über den Stand der Mitarbeiterintegrität, der für Unternehmen bei der Optimierung ihrer Einstellungs- und Personalverwaltungsprozesse hilfreich ist.

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Integritätsstatistik 2023

Die Datenerhebung und Hintergrundüberprüfungen zeigen, dass 80 % der Bewerbungen besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, wobei 5 % nachweislich falsche Angaben enthalten. Diese Quote ist nach wie vor hoch, aber von Jahr zu Jahr stabil. Deutliche Unterschiede sind nach Alter, Geschlecht und Herkunft der Bewerber zu beobachten.

 

75% der Lebensläufe sind geschönt
In einer Berufswelt, in der das Image oft wichtiger ist als die Realität, ist die Beschönigung von Lebensläufen nach wie vor gang und gäbe. Die Umfrage ergab, dass 75 % der Lebensläufe geschönt sind. Ein Trend, der sich von Jahr zu Jahr bestätigt und nicht abnimmt. Dies ist eine gute Gelegenheit, Arbeitgeber zu warnen, die über LinkedIn rekrutieren, da unsere Expertise zeigt, dass über 70% der Profile auf dieser Plattform nicht vollständig mit den offiziellen Lebensläufen übereinstimmen. 

Diese Verschönerungen betreffen vor allem Berufserfahrungen sowie Diplome, bei denen die Bewerber die Dauer oder den Grad ihrer akademischen Ausbildung oder die Tatsache, dass sie bestimmte Qualifikationen erworben haben, übertreiben oder sogar ihre Fähigkeiten unverhältnismässig hoch einschätzen.

5% der Bewerbungen sind nicht ordnungsgemäss
Im Background-Check-Verfahren stellt das Non-Compliant Resultat die schwerwiegendste aller Warnungen dar. Sie macht deutlich, dass der Bewerber absichtlich falsche Angaben gemacht hat, und lässt keinen Raum für Unklarheiten. Für Arbeitgeber ist dies wahrscheinlich ein unmissverständliches «No -Go»-Signal. Der Prozentsatz, der nicht ordnungsgemässen Bewerbungen bleibt stabil und liegt bei etwa 5 %.

Die Hauptursachen für Nichteinhaltung bleiben konstant und betreffen die folgenden Punkte:

1. Finanzielle Integrität / nicht gemeldete Betreibungen
2. Ungenaue Angaben zu offiziellen Adressen
3. Interessenkonflikte / Unterlassene Angabe von Nebentätigkeiten
4. Strafregistereinträge und gefälschte Diplome

Diese Werte können gesenkt werden, wenn die Überprüfung von Hintergrundinformationen zur Standardnorm bei Einstellungsverfahren durchgeführt wird. Dies würde die Bewerber dazu veranlassen, mehr auf die Richtigkeit und Vollständigkeit der von ihnen gemachten Angaben zu achten. Dies wird auch durch die sich verbessernden Statistiken von Unternehmen bestätigt, die seit mehreren Jahren systematisch Hintergrundüberprüfungen auf der Aequivalent-Plattform durchführen

Der Online-Ruf von Bewerbern: ein zunehmendes Risiko
Im Jahr 2023 weisen fast drei von vier Personen ein Internetprofil auf, das für ihren Arbeitgeber ein Reputationsrisiko darstellen könnte (74 % im Jahr 2023 gegenüber 62 % im Jahr 2022). Die sieben Punkte, die bei einer E-Reputationsanalyse untersucht werden, sind mögliche Unstimmigkeiten mit dem Lebenslauf, die Weitergabe vertraulicher Informationen, Kritik am Arbeitgeber, diskriminierende Bemerkungen, die Zugehörigkeit zu kontroversen Gruppen, die Verbreitung problematischer Inhalte und eine negative Medienpräsenz.

Der Einfluss der künstlichen Intelligenz
Die Stabilität der Statistiken lässt darauf schliessen, dass der Einfluss der künstlichen Intelligenz, die von Bewerbern zunehmend für die Erstellung von Lebensläufen und Anschreiben genutzt wird, noch begrenzt ist. Obwohl wir in den Unterlagen Dokumente finden, die von künstlicher Intelligenz generiert oder sogar gefälscht wurden, steigen die Non-Compliance-Raten derzeit nicht signifikant an.

Ausweitung unserer Analyse auf Schlüsselsektoren der Wirtschaft
Im Jahr 2023 haben wir unseren Untersuchungsumfang auf eine grössere Bandbreite von Wirtschaftszweigen ausgeweitet, um der wachsenden Marktnachfrage nach Hintergrundüberprüfungen gerecht zu werden. Ursprünglich auf den Bankensektor fokussiert, umfasst unsere Analyse nun auch den öffentlichen Sektor, NGOs, medizinische Wissenschaften, IT-Unternehmen, Online-Plattformen, Verteidigung und Sicherheit sowie den internationalen Handel.

Angetrieben von strengeren Gesetzen und Vorschriften in vielen Bereichen, führen Arbeitgeber häufiger strenge Überprüfungen durch, um die Folgen einer Fehlentscheidung und die mit nicht konformen Unterlagen verbundenen Risiken zu vermeiden.

Ein Fehler bei der Einstellung kann nicht nur zusätzliche Kosten verursachen und den Ruf des Unternehmens gefährden, sondern auch die Produktivität senken und die Unternehmenskultur, die Attraktivität des Unternehmens und die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinträchtigen.

Trends 2023 nach Geschlecht, Alter, Wohnort und Sprache der Kandidaten:

Geschlecht: mehr Non-Compliance bei Männern
Die Zahl der Männer mit nicht konformen Bewerbungen beläuft sich auf 5,8 % im Vergleich zu 3,5 % bei den Frauen. Männer neigen eher dazu, problematische Informationen zu verheimlichen, die zu einer nicht ordnungsgemässen Bewerbung führen. Frauen sind jedoch weniger genau in ihren Aussagen. Insgesamt waren 17% der männlichen Bewerbungsunterlagen vollkommen konform, während es bei den Frauen nur 12% waren.

Alter: Signifikant genauere Bewerbungsunterlagen für die Altersgruppe 55+
Die jüngeren Altersgruppen (15-24 Jahre) weisen mehr Ungenauigkeiten und Fehler in ihren Unterlagen auf, während die Personen ab 55 Jahren deutlich genauer sind. Mit 43 % Übereinstimmung in ihren Unterlagen sind die 55+ sehr zuverlässige Bewerber, gegenüber 9 % bei den 15-24-Jährigen und 17 % bei den 25-54-Jährigen.

Über Aequivalent
Aequivalent ist die führende digitale Plattform in der Schweiz für Hintergrundüberprüfungen von Mitarbeitenden und Führungskräften vor und während ihrer Anstellung («Background Checks»). Das Unternehmen hat Büros in Yverdon-les-Bains sowie in Bern. Seit 2015 spezialisiert sich das Unternehmen auf Background Checks und konnte Best Practices entwickeln und umsetzen, um die Erfahrungen der zu überprüfenden Personen zu optimieren, indem sie transparent arbeitet. Aequivalent arbeitet mit Kunden aus verschiedenen Branchen, Behörden und Bildungseinrichtungen zusammen und wertet auch öffentliche Quellen aus. Die Plattform wird regelmäßig geprüft und nach ISO 27001 zertifiziert.

Wohnsitzland: Schweizer schneiden tendenziell gut ab, Engländer hinken hinterher
Innerhalb des europäischen Marktes sind die in der Schweiz wohnhaften Personen mit einer Quote von 26,2 % durch eine stärkere Übereinstimmung ihrer Bewerbungen aus. Trotz dieses scheinbar guten Ergebnisses ist die Non-Compliance-Quote für den Schweizer Markt mit 5 % immer noch hoch. Englische Staatsangehörige hingegen schneiden seit mehreren Jahren schlecht ab und verzeichneten im Jahr 2023 mit 7 % die höchste Quote der Nichtkonformität.

Sprache: Deutschsprachige weit vor Französischsprachigen
Bei der Analyse der Sprachdossiers zeichnen sich die Deutschsprachigen durch ihre Genauigkeit aus und weisen mit 30 % die höchste Übereinstimmungsrate unter den untersuchten Sprachgruppen auf. Darüber hinaus zeichnen sie sich auch dadurch aus, dass sie mit nur 3,7 % nicht konformen Dossiers am seltensten unrichtige Angaben machen. Die Französischsprachigen hingegen zeigen ein weniger gutes Bild, mit einer Nonkonformitätsrate von 5,9 %, der höchsten unter allen Sprachgruppen. Dieser Trend geht einher mit einem deutlichen Rückgang der Anzahl der konformen Dossiers von 25 % auf nur noch 15 %.

Gleicher Trend in der Schweiz: Deutschschweizer sind rigoroser als Romands
Ein auffälliger Trend zeichnet sich in diesem Jahr ab: Die Deutschschweizer weisen eine deutliche Überlegenheit in Bezug auf die Konformität im Vergleich zu ihren Kollegen in der Romandie auf. Mit einer Compliance-Quote von 32,6% gegenüber 16,9% bei den Westschweizern und einem geringen Anteil von nur 3,6% Non-Compliance im Vergleich zu 6,4% bei den Westschweizern verdeutlicht dieser Unterschied den unterschiedlichen Ansatz der Deutschsprachigen in Sachen Transparenz. Angesichts dieser Zahlen zeigt sich wieder einmal, dass es leider nicht ausreicht, sich auf seinen Instinkt zu verlassen. Nur wenn man die Unterlagen eines Bewerbers akribisch überprüft, kann man seinen wahren Hintergrund erkennen.

Fazit: Die Überprüfung des Hintergrunds von zukünftigen Mitarbeitern wird immer wichtiger
Auch in diesem Jahr zeigen die Ergebnisse, dass Hintergrundüberprüfungen immer wichtiger werden, um die Integrität und Vertrauenswürdigkeit von Bewerbern und Mitarbeitern zu gewährleisten. Die leichte Verbesserung, die bei den Einhaltungsquoten einiger Unternehmen zu verzeichnen ist, spiegelt deren kontinuierliche Bemühungen um die Verfeinerung und Digitalisierung der Einstellungs- und Personalverwaltungsprozesse wider.

(Quelle: Medienmitteilung von Aequivalent; hier geht's zur vollständigen Medienmitteilung)

Webinar: Aequivalent’s Integritätsstatistik 2023

Diesen Herbst wird Aequivalent ein Webinar durchführen, wo die detaillierte Analyse der Integritätsstatistik 2023 präsentiert wird und Hinweise auf Trends im Bewerbermarkt liefern. Hier geht's zur Voranmeldung

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