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Gesundheitsmanagement: Krebsbetroffene am Arbeitsplatz

Was tun, wenn die Schocknachricht Krebs eintrifft? Rund 64‘000 Menschen im erwerbsfähigen Alter in der Schweiz leben mit der Diagnose Krebs. Aus diesem Anlass fand am 17. November in Zürich die Fachtagung der Krebsliga zum Thema Krebsbetroffene am Arbeitsplatz statt.

Von: Kevin Hofer   Teilen  

Kevin Hofer

 

Kevin Hofer war Chefredaktor des HR-Magazins personalSCHWEIZ.

Gesundheitsmanagement

Immer mehr Menschen besiegen den Krebs. Die sogenannten Cancer Survivors sind im Schweizer Arbeitsmarkt eine nicht zu unterschätzende Gruppe. Das Interesse bei Unternehmen an dieser Gruppe scheint gross, denn das Lake Side in Zürich war an der Tagung der Krebsliga mit 220 Teilnehmenden sehr gut besetzt. Über zehn Referentinnen und Referenten sprachen über die Herausforderung von Krebs in Unternehmen aus verschiedenen Perspektiven.

Arbeitgeber

Prof. Dr. Roland Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, sprach über die Rolle des Arbeitgebers. Er hob hervor, dass es sich um ein bewegendes Thema handle und Arbeitgeber in der Fürsorgepflicht stehen. Vor allem kleinere Betriebe sähen sich durch Mitarbeitende, welche die Diagnose Krebs haben, vor Schwierigkeiten gestellt. Es sei für diese Betriebe schwierig, den Ausfall zu kompensieren und die betroffenen Angestellten angemessen zu betreuen. Vor allem die Offenheit von Arbeitnehmenden aber auch Arbeitgebern ist zentral beim Thema Krebsbetroffene am Arbeitsplatz, so Müller.

Wissenschaft

Nach einer kurzen Einführung zu Krebs aus medizinischer Sicht, hat Krebsforscher Prof. Dr. med. Thomas Cerny vor allem über die Prävention von Krebs gesprochen. Krebsursachen seien etwa zur Hälfte vermeidbar, beispielsweise durch präventive Massnahmen, wie beispielsweise den Verzicht aufs Rauchen oder entsprechender Ernährung. Arbeitgeber könnten durch das Schaffen von Grundvoraussetzungen im Unternehmen bereits viel erreichen. Denn viele Krebserkrankungen seien Arbeitsbedingt.

Arbeitsrecht und Sozialversicherungen

Mitarbeitende, so auch potenzielle, haben keine Informationspflicht zur Krebsdiagnose, solange die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt ist. Und selbst bei kurzen Absenzen muss der Grund auf dem Arztzeugnis nicht angegeben werden. Prof. Dr. Kurt Pärli äusserte sich neben arbeitsrechtlichen- und Sozialversicherungsthemen kritisch zum Case Management. So sei dieses einerseits unterstützend, andererseits sei es auch ein Kontrollinstrument. Das Case Management erleben daher einige Mitarbeitende als positiv, andere hingegen eher negativ.

Krebsliga

CEO der Krebsliga Schweiz, Dr. Kathrin Kramis-Aebischer, referierte über die Cancer Surviviors und deren Rückkehr an den Arbeitsplatz. So seien diese zwar geheilt, aber häufig doch nicht gesund, da sie an Spätfolgen leiden. Deshalb sei das soziale und berufliche Umfeld für sie besonders wichtig. Betroffenen müsse Verständnis und Respekt entgegen gebracht werden. Dies sei vielen Arbeitgebenden zwar bewusst, für sie sei es aber auch ein anspruchsvoller Prozess, da er von Unsicherheit überschattet werde.

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