- Fachmagazin
- Aktuelles
- Erfahrungen von Industrielle Werke Basel (IWB): Mit Fachlaufbahn dem Fachkräftemangel begegnen
Aktuelles
Erfahrungen von Industrielle Werke Basel (IWB): Mit Fachlaufbahn dem Fachkräftemangel begegnen
Fachlaufbahn als strategische Antwort
Auch wenn IWB unter Fachexpertinnen und -experten als attraktive Arbeitgeberin gilt, soll diese Positionierung am Markt langfristig sichergestellt werden. Die Fachlaufbahn wird dabei als eine wesentliche Massnahme gesehen. Fachlaufbahnen ermöglichen es Mitarbeitenden, sich auf ihre fachliche Entwicklung zu konzentrieren, ohne in eine Führungsposition wechseln zu müssen. Dies ist besonders attraktiv für Mitarbeitende, die keine Führungsaufgaben übernehmen möchten.
Bei IWB wurde das Projekt zur Einführung der Fachlaufbahn 2021 gestartet und Anfang 2024 abgeschlossen. Fachlaufbahn als strategische Antwort auf den Fachkräftemangel wird nachfolgend unter drei Perspektiven beleuchtet:
- Entwicklung von fachlichen Talenten: Talentmanagement
- Attraktivität aus Sicht Mitarbeitende: Employee Experience
- Gesamtunternehmen: Unternehmenskultur
1. Fachlaufbahn als Baustein des Talentmanagements
Mit der Fachlaufbahn hat IWB ihrem Talentmanagement einen wichtigen Baustein hinzugefügt. Denn der Bedarf an Fachtalenten ist wesentlich grösser als der an Führungspersonen. Eine Talententwicklung muss daher verschiedene Laufbahnoptionen umfassen: Führung und Fach. Mit einer Fachlaufbahn haben Mitarbeitende, für die eine Führungslaufbahn keine Option ist, deutlich mehr Perspektiven.
Gewinnung und Bindung von Talenten
Fachlaufbahnen können durch klare und attraktive Entwicklungsperspektiven Fachkräfte anziehen, die auf der Suche nach beruflicher Weiterentwicklung und Spezialisierung sind. Gleichzeitig ermöglicht sie bestehenden Mitarbeitenden, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Kompetenzen zu erwerben, was ihre Bindung an das Unternehmen stärkt.
In der Vergangenheit gab es die Einrichtung einer Fachkaderstufe, die nur Kaderpositionen einschloss und somit nur bedingt Entwicklungsperspektiven bot. Sie wurde nun abgelöst und in die Fachlaufbahn integriert. Damit ist die Fachlaufbahn in vielen Funktionen möglich und stellt eine attraktive Alternative zur Führungslaufbahn dar.
Massgeschneiderte Laufbahnentwicklung
Fachlaufbahnen sollten den Anspruch einer individuellen Karrieregestaltung unterstützen. Karrieren verlaufen heute nicht mehr linear, was bedeutet, dass die Fachlaufbahn flexibel und modular gestaltet werden muss, um den dynamischen Entwicklungen gerecht zu werden. Genau hier setzt die Fachlaufbahn an: Sie ist nach dem Bausteinprinzip aufgebaut und wird so den vielfältigen und sich wandelnden Karrierewegen gerecht.
Grundlage dafür ist eine durchgängige Funktionsarchitektur nach dem AKV-Prinzip (Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung). Diese bietet einen klaren Rahmen, innerhalb dessen sich Mitarbeitende für ihre berufliche Entwicklung im Unternehmen orientieren können. IWB betrachtet vertikale – im Sinne der klassischen Fachlaufbahn – und horizontale Funktionswechsel als gleichwertige Schritte für die individuelle Karrieregestaltung. Dadurch können Mitarbeitende ihre Expertise flexibel weiterentwickeln und individuelle Karrierewege wählen. Dabei werden auch bereichsübergreifende interne Wechsel unterstützt.
2. Attraktivität aus Sicht Mitarbeitende: Employee Experience
Eine positive «Employee Experience» fördert die Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen und mehrt dessen Ruf als attraktive Arbeitgeberin. Mitarbeitende erleben ihre Arbeit dann als positive «Experience», wenn sie sich als selbstwirksam in ihrem Beitrag zum grossen Ganzen erleben. Dazu gehört auch die Möglichkeit, sich in ihrem Fachgebiet zu spezialisieren und weiterzuentwickeln.
Nutzung des vollen Potenzials
Das volle Potenzial der Fachleute im Unternehmen zu nutzen, ist für IWB bedeutsam. Da sich die Anforderungen aus der Unternehmensstrategie laufend weiterentwickeln, ist es wichtig, dass Fachexpertinnen und -experten ihren Beitrag auf hohem Niveau erbringen können. Hierzu gehört auch das selbstorganisierte Lernen im Unternehmen, bei dem sich Fachexpertinnen und -experten zu ihren Themen zusammenschliessen, um Herausforderungen gemeinsam zu diskutieren und zu lösen.
Konsistent mit dem Lohnsystem
Die eigenen Stärken entwickeln zu können wirkt intrinsisch motivierend. Wichtig ist es zudem, dass die persönliche Entwicklung ihre Anerkennung auch in der Vergütung wiederfindet. Klare, auch finanzielle, Entwicklungsperspektiven und die Möglichkeit zur Spezialisierung tragen zur Mitarbeitendenbindung bei. Bei IWB ist dies durch an die Fachfunktion gebundene Vergütung und Benefits abgebildet.
3. Positive Effekte auf die Unternehmenskultur
Eines der Ziele des Fachlaufbahnprojekts war es, die Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen. Konkret soll die Organisation anpassungsfähiger und wendiger und sollen die IWB-Werte gestärkt werden. Dadurch, dass die Fachlaufbahn kompetenzbasiertes Denken und Handeln fördert und das System auch horizontale Wechsel als Karriereschritt unterstützt, trägt sie dazu bei, Hierarchien abzubauen und eine Kultur der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs zu fördern. Ausserdem unterstützt sie das partnerschaftliche und komplementäre Rollenverständnis von Fach und Führung.
Förderung der Wissensorganisation
Die Fachlaufbahn fördert die Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Weiterentwicklung. Die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und zwischen Abteilungen wird zudem gestärkt, da Wissen und Erfahrungen geteilt und gemeinsam genutzt werden. Hierzu gehört auch das selbstorganisierte Lernen im Unternehmen. Damit entlastet sich IWB auch im Wettbewerb um attraktive Talente am Arbeitsmarkt, da sie ihre eigene Expertise stetig weiterentwickelt.
Anerkennung für Fachexpertinnen und -experten
IWB hat im Kontext der Fachlaufbahn bewusst auf Sichtbarkeit von Titeln und In-Group-Meetings verzichtet, um nicht Status- und Hierarchiedenken zu fördern. Stattdessen stehen attraktiver Arbeitsinhalt, Kompetenzentwicklung und individueller Beitrag im Mittelpunkt.
Damit Fachlaufbahnpositionen nicht inflationär vergeben werden und die Idee der Wissensorganisation unterwandert wird, braucht es eine Beschränkung an vorhandenen Positionen. Man spricht von der Kontingentierung in der Fachlaufbahn. Bei IWB wurde dazu ein selbststeuerndes System für Fachlaufbahnkontingente und Beförderungsprozesse eingeführt. Dies ermöglicht eine transparente und faire Entwicklung der Mitarbeitenden: Die Fachlaufbahn bleibt dadurch attraktiv, da es sich bei Beförderungen um eine echte Auszeichnung handelt.
Fazit
Die Einführung von Fachlaufbahnen ist ein wirkungsvoller Ansatz, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Sie bietet zahlreiche Vorteile für das Talentmanagement, für die Employee Experience und Unternehmenskultur. Fachlaufbahnen fördern nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern tragen auch zur Schaffung einer innovativen und kompetenzbasierten Unternehmenskultur und gelebter Werte bei.
(Eine Publireportage von Industrielle Werke Basel, IWB)
- Fachmagazin
- Aktuelles
- Erfahrungen von Industrielle Werke Basel (IWB): Mit Fachlaufbahn dem Fachkräftemangel begegnen