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Kolumne April 2022

Digitales Onboarding: «Bist du nur der HR-Avatar oder gibt es dich wirklich?»

Jeden Monat werfen in unserer Kolumne Persönlichkeiten aus der HR- und der Wirtschaftswelt einen Blick auf aktuelle Themen und Entwicklungen. Diesen Monat schreibt Aline Zinniker, Fachverantwortliche Digital Recruiting bei der Mobiliar, über den richtigen Mix beim Onboarding.

Von: Aline Zinniker   Teilen  

Aline Zinniker

Aline Zinniker ist Fachverantwortliche Digital Recruiting bei der Mobiliar. Gemeinsam mit einer interdisziplinären Arbeitsgruppe verantwortet sie das hybride Onboarding bei der Versicherung.

Digitales Onboarding

Das HR schreibt: Diesen Monat mit Aline Zinniker, Fachverantwortliche Digital Recruiting bei der Mobiliar

Die mit einem Augenzwinkern gemeinte Frage im Titel stellte mir ein neuer Mitarbeiter, der aufgrund der Homeoffice-Pflicht den ganzen Rekrutierungs- und Onboarding-Prozess digital absolvierte. Meine Kolleg:innen erinnern mich seither an die ungewollt erweiterte Stellenbezeichnung.

Vielerorts – auch bei der Mobiliar – spricht man davon, die Bewerbungsgespräche und Onboarding-Termine wieder physisch zu machen. Ist das von vielen Fachleuten ausgerufene «New Normal» also etwa bloss eine Worthülse? Ich hoffe nicht. Die Vorteile des digitalen Recruiting und Onboarding sind offensichtlich. Die Pandemie hat gezeigt: Wir können neuen Mitarbeitenden auch am Bildschirm unsere Unternehmensstrategie vermitteln und sie in neue Aufgaben einführen – ortsunabhängig, unkompliziert und effizient.

Damit meine ich aber nicht, dass alles rein digital ablaufen soll, wenn jemand Neues eingestellt wird. Denn es macht einen Unterschied, ob man eine Person nur über den Bildschirm kennenlernt oder auch physisch trifft.

Bei einem ersten digitalen Treffen kann gut abgeschätzt werden, ob jemand zum Team und zum Unternehmen passt. Für eine persönliche Beziehung jedoch braucht es mehr. Ein erstes Kennenlernen mit den neuen Mitarbeitenden, zum Beispiel bei Kaffee & Gipfeli, bietet unersetzliche Netzwerkmöglichkeiten. Persönliche Treffen sind der Schlüssel zur emotionalen Bindung an die Unternehmenskultur und an unsere Werte – menschlich, nah und verantwortungsvoll.

Es kommt auf den Mix an. Onboarding-Termine, welche zum Austausch und zum Kennenlernen gedacht sind, sollen physisch stattfinden. Auf Bildschirm und Hörer können wir dort zurückgreifen, wo Wissen vermittelt und wenig interagiert wird. Persönliches und Menschliches sind mir sehr wichtig, dann erwacht der HR-Avatar zum Leben.

Diese Kolumne ist in der Ausgabe April 2022 von personalSCHWEIZ erschienen.

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