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Die berüchtigte Gen Z: Wieso wir uns mit ihr zusammentun statt über sie schimpfen sollten
Die Generation Z strebt nach einem erfüllten Leben und einem sinnstiftenden Beruf. Sie will eine Arbeit, die ihre Werte und Interessen widerspiegelt, am liebsten erst ab 12 Uhr von Bali aus arbeiten und sich dann erst einmal einen Smoothie holen. Wir älteren Generationen schimpfen über diese Allüren – die Gen Z wolle leben, aber nicht arbeiten.
Verständlich, dieser Aufruhr. Vielen von uns wurde von Kindesbeinen «Das Leben ist kein Zuckerschlecken» eingetrichtert. Die Arbeit bestimmt oft unser Leben und unsere Identität. Tatsächlich hat die harte Arbeit älterer Generationen unseren Wohlstand ermöglicht. Doch nicht wenige zahlten einen Preis dafür: Stress und Burn-out. Die Gen Z reagiert darauf und strebt nach weniger Druck und mehr Lebensqualität. Das passt nicht allen.
Doch wir könnten es auch so sehen: Mit der offenen Kommunikation ihrer Bedürfnisse übernimmt die Gen Z Verantwortung für ihr mentales und körperliches Wohlbefinden und damit für ihre Leistungsfähigkeit. Und Eigenverantwortung erwartet die neue Arbeitswelt doch von uns. Zudem nutzt die Gen Z die Möglichkeiten der Flexibilität und Individualität, die uns die Digitalisierung bietet, um ihre Arbeit so zu gestalten, wie sie zu ihrem Leben passt. Die Gen Z will arbeiten, aber das Was und Wie ihrer Arbeit ist ihr wichtig.
Die Gen Z erinnert uns daran, dass wir auch bei der Arbeit leben können und dass das Leben aus mehr besteht als aus Arbeit. Statt die Gen Z zu kritisieren, können wir uns doch auch fragen, wie ein gesünderes Verhältnis zur Arbeit für uns aussehen könnte. Gleichzeitig können wir gemeinsam überlegen, wie sich die Gen Z ihrer Verantwortung zur Aufrechterhaltung unseres Wohlstands bewusst wird. Wenn wir uns zusammentun und alle Perspektiven einbeziehen, ermöglichen wir eine Arbeitskultur, in der wir nicht nur leistungsstark, sondern auch glücklich und gesund sind. Letztlich kann man auch unter Palmen mit einem Smoothie in der Hand produktiv sein – sofern der jeweilige Beruf es zulässt.
Diese Kolumne ist in der Ausgabe Oktober 2023 von personalSCHWEIZ erschienen.
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