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Diana Roths HR-Welt: Das macht Heidi – unsere KI
Wo ich hinschaue, überall lese ich vom erfolgreichen Einsatz von KI (künstlicher Intelligenz) in Bewerbungsprozessen. Nicht die Sorge der Bewerbenden, in der Vorselektion von Personaler*innen diskriminiert zu werden, hat zu diesem Schritt geführt, sondern die Chance, Bewerbungsprozesse zu vereinfachen und zu verschlanken. Und somit bleibt Bewerber*innen nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beissen und eine nicht wertende Technologie zu akzeptieren.
Einigen meiner Personalerkolleg*innen durfte ich bereits über die Schulter schauen und die KI bei der Arbeit bewundern. Anbei zwei Beispiele, die bereits zaghaft eingesetzt werden und von denen Bewerbende so gut wie nichts merken:
a) CV-Parsing (Lebensläufe werden automatisiert ausgewertet)
b) Matching-Software, die Übereinstimmungen vom Anforderungsprofil mit den Eingaben der Kandidaten wird abgeglichen
Der Einsatz dieser Tools soll in gewissen Branchen und Funktionen als sehr hilfreich eingeschätzt werden. Ich frage mich, ob das auch für ausgeschriebene «Spezialistenstellen» gilt, bei denen kaum Rücklauf zu vermerken ist. Ob da noch – ganz altmodisch – ein Personaler die Vorselektion vornimmt? Mit der klassischen ABC-Analyse und der Möglichkeit, auch einmal Quereinsteiger ins Gespräch einzuladen?
Anna, HR-Businesspartnerin aus einem namhaften Grosskonzern, schwärmt in höchsten Tönen von Chatbots, die Anfragen von Interessenten beantworten und damit diese endlosen Rückrufe mit immer gleichen Fragen abfangen – eine feine Sache.
Und gestern erzählte mir eine HR-Kollegin, dass ihre KI den Namen Heidi vom gesamten HR-Team bekommen hätte. Sie erscheine dadurch menschlicher und vertrauter. Heidi analysiert in standardisierten Erstinterviews (per Video) das Verhalten von Bewerbenden. Neben dem gesprochenen Wort untersucht sie auch Mimik, Gestik und Sprechpausen.
Heidi sucht also nicht nur Topmodels, sondern auch den neuen IT-Spezialisten und das, ohne den Catwalk einzusetzen.
Wunderbar, finden Sie nicht?
(Diana Roths HR-Welt erscheint zweimonatlich in personalSCHWEIZ)