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Beschäftigungstrends: Die Schweiz boomt im Vergleich zu Europa und blickt Künstlicher Intelligenz sehr positiv entgegen

Zürich und Morges, 11. Juni 2024 – Die Schweizer Arbeitgebenden blicken zuversichtlich auf das dritte Quartal 2024; kein anderes Land in Europa weist einen so hohen Nettobeschäftigungsausblick aus. Besonders dringend suchen die Energie- und Versorgungsbranche wie auch die Kommunikationsdienste Fachkräfte. Auch sonst ist der Blick in die Zukunft positiv, scheint Künstliche Intelligenz den Arbeitskräften doch nur wenig Sorgen zu bereiten.

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Beschäftigungstrends

Die allmähliche Erholung der Auslandsnachfrage, eine niedrigere Inflation und die Lockerung der Geldpolitik stimulieren die Konjunktur in der Schweiz. Diese positive Entwicklung ist erfreulich, verstärkt aber den Fachkräftemangel weiter. Die Unternehmen suchen gemäss der jüngsten Umfrage der ManpowerGroup zu den Beschäftigungsaussichten in der Schweiz entsprechend noch stärker nach Fachkräften: Mit 34% legt der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für Q3 2024 sowohl gegenüber dem zweiten Quartal (29%) als auch gegenüber dem Vorjahr (Q3 2023: 27%) nochmals zu.

Die Arbeitgebenden in der Schweiz sehen damit wesentlich optimistischer in die Zukunft als ihre europäischen Pendants; kein anderes Land in der Region Europe, Middle East und Africa (Nettobeschäftigungsausblick 18%) weist bessere Beschäftigungsaussichten aus. In den Nachbarländer Frankreich (24%), Deutschland (23%) und Österreich (20%) liegen die Beschäftigungsaussichten ebenfalls über dem EMEA-Durchschnitt. Italien liegt mit 16% unter dem überregionalen Durchschnitt.

Schweizer Beschäftigungsaussichten nicht überall gleich gut
Die positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich in sechs von sieben Schweizer Regionen auf unterschiedlichen Niveaus positiv aus. Wie die Befragung der ManpowerGroup zu den Beschäftigungsaussichten in mehr als 570 Unternehmen zeigt, liegen die Netto-Einstellungsabsichten in Zürich, der Nordwestschweiz, der Ostschweiz und in der Genfersee-Region über dem Schweizer Durchschnitt. Verantwortlich hierfür dürfte der Bedarf an Arbeitnehmenden im Finanz-, Versicherungs- und Immobiliensektor sein.

Die Zentralschweiz und der Espace Mittelland fallen dagegen ab, verzeichnen aber nach wie vor Beschäftigungsabsichten auf hohem Niveau. Im Tessin jedoch gehen die Unternehmen wie bereits im Q2 2024 (-14%) davon aus, dass die Einstellungsaktivitäten aufgrund der Verlangsamung im sekundären Sektor abnehmen (siehe Grafik, © Manpower Switzerland).

Energie- und Versorgungsbranche sucht dringend Personal
In allen untersuchten Branchen wird für Q3 2024 ein positiver Netto-Beschäftigungsausblick prognostiziert. Von Q2 zu Q3 2024 profitieren Arbeitnehmende in den Branchen Energie und Versorgung (+39 Prozentpunkte), Kommunikationsdienste (+26 Prozentpunkte) sowie Informationstechnologie (+14 Prozentpunkte) von den Einstellungsabsichten der Arbeitgeber. In den anderen Branchen ist der Netto-Beschäftigungsausblick trotz positiven Werten im Vergleich zu Q2 2024 rückläufig.

«Die Energie- und Versorgungsunternehmen dürften von einem positiven Abstimmungsresultat zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ausgehen und benötigen entsprechend Fachkräfte. Mit Blick auf die signifikanten Veränderungen vom Schweizer Bankensektor scheint der Nettobeschäftigungsausblick von 42% im Bereich Finanzwesen & Immobilien überraschend. Die Digitale Transformation und die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle bei den Finanzdienstleistern bedingen jedoch neue Kompetenzen und Fachkräfte. In der Immobilienbranche sind die Marktaussichten sehr gut, so dass eingestellt werden kann», sagt Eric Jeannerod, Country Manager ManpowerGroup Schweiz.

In Bezug auf die Unternehmensgrössen planen alle Unternehmen Einstellungen. Den höchsten Netto-Beschäftigungsausblick verzeichnen Unternehmen mit 250-999 Mitarbeitenden (47%) gefolgt von Unternehmen mit 50-249 Mitarbeitenden (45%) und mit weniger als 10 Mitarbeitenden (39%). Auffällig verschlechtert haben sich die Beschäftigungsaussichten bei Unternehmen mit 1000-4999 Mitarbeitenden. Lag der Ausblick im Q2 2024 noch bei 33%, liegt er im Q3 2024 nur noch bei 8%. Die Ursache dürfte in der Globalisierung liegen. Je stärker ein Unternehmen auf den globalen Märkten vertreten ist, umso mehr ist es von den aktuellen geopolitischen Unsicherheiten betroffen. 

Künstliche Intelligenz bereitet Mitarbeitenden wenig Sorgen
«Geht es um den Fachkräftemangel, darf man Künstliche Intelligenz als ‘zusätzliche Arbeitskraft’ nicht ausser Acht lassen. 57% der befragten Unternehmen gab an, dass sie bei Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Tools wie ChatGPT, Machine Learning sowie Virtual Reality zu den Early bzw. Current Adopters gehören. Diese hohe Integration von Künstlicher Intelligenz zeugt davon, dass die Schweizer Unternehmen sich die Vorteile von Künstlicher Intelligenz zunutze machen wollen», sagt Eric Jeannerod.

Bedenken, dass Künstliche Intelligenz Arbeitsplätze gefährden könnte, scheinen die Befragten nur bei einer Minderheit von Arbeitnehmenden zu sehen. Führungs- und Fachkräfte stehen der Technologie mehrheitlich positiv gegenüber. Eher Sorgen machen sich Mitarbeitende in Produktionsbetrieben oder solche, die in direktem Kontakt mit der Öffentlichkeit stehen.

«Die Bedeutung von Berufen, bei denen der menschliche Kontakt sowie manuelle Tätigkeiten unabdingbar sind – wie zum Beispiel in der Gastronomie oder bei Pflegeberufen – wird aus meiner Sicht zunehmen. Künstliche Intelligenz und Automatisierung werden hier eine Entlastung mit sich bringen», betont Eric Jeannerod.
 

Rolle(Erheblich positiv + Eher positive)
Senior Leadership67%
Büroangestellte oder Spezialisten66%
Mittlere Führungskräfte und Vorgesetzte64%
Mitarbeitenden in Produktionsbetrieben oder mit direktem Kundenkontakt56%

MEOS Zusatzfrage Q3 2024: Wie schätzen die folgenden Mitarbeitergruppen in Ihrem Unternehmen die Zukunft der KI und ihre Auswirkungen auf ihre Arbeit ein?

Diese positive Einstellung widerspiegelt sich in den Herausforderungen, die Unternehmen bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz sehen. Nur rund ein Viertel (24%) der Befragten befürchtet, dass Mitarbeitende sich gegen den Wandel sträuben. Bei den Führungskräften sieht rund ein Fünftel (21%) eine entsprechende Gefahr. Als gewichtiger betrachtet werden die Herausforderungen hinsichtlich Datenschutz und Vorschriften (36%), der Mangel an geeigneten Tools und Plattformen (29%) oder hohe Investitionen (28%) sowie die Komplexität bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz.

(Quelle: Medienmitteilung von Manpower Group Switzerland)

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